Die Spur

Die Spur - Trailer 1 - Deutsch

Réalisateur-trice 
Agnieszka Holland
Pays 
Allemagne
Pologne
Année 
2018
Année de sélection 
2018
Durée 
128 min
Langue(s) 
Allemand

Der neue Film "Die Spur" der polnischen Filmemacherin Agnieszka Holland glänzt mit monumentalen Naturaufnahmen und einer Handlung, die ins Herz der gegenwärtigen polnischen Staatskrise zielt: Er ist Satire, Ökothriller, feministisches Gesellschaftsporträt und Heimatfilm zugleich.

Janina Duszejko (Agnieszka Mandat), eine pensionierte Brückenbauingenieurin, lebt mit ihren Hunden zurückgezogen in einem Bergdorf an der polnisch-tschechischen Grenze. Die Dorflehrerin für Englisch ist charismatisch, exzentrisch, eine leidenschaftliche Astrologin und strikte Vegetarierin.

Wo die polnische Filmemacherin Agnieszka Holland hier steht, ist auch keine Frage. Holland zeigt die Jäger als schießwütige Deppen, als mafiose Bande. Die Jäger stehen für vieles, ja für alles in diesem Film. Für alles Böse: Die Männer. Die Politik. Die ganze Gesellschaft, die Agnieszka Holland offenkundig verabscheut.

In ihrem einsamen Kampf für die Sache der Tiere legt sich Janina Duszejko mit den Honoratioren der Umgebung, mit der Polizei und sogar mit der Kirche an und begibt sich dabei in große Gefahr.

"Die Spur" glänzt mit monumentalen, prachtvollen Naturaufnahmen, Nebelbildern. Die Musik ist satt und emotional und hält so die Geschichte unterstützend zusammen. Es ist ein Film, der über Empathie für die Tierwelt nachdenkt, eine Empathie, die so weit geht, dass man Tieren Menschenrechte zugestehen will, sie mit Menschen auf eine moralische Stufe stellt.

"Die Spur" erzählt von einer alten Frau, die für das Leben kämpft, gegen das Sterben. Alte Gewohnheiten sterben langsam, behauptet der Film und meint natürlich die Jagd. Man kann diesen Satz allerdings auch gegen den Strich lesen. Immerhin lernt Duszejko im Laufe des Films, das auch Menschen nett sein können.

So ist Hollands Film eine Satire und ein Ökothriller, ein Gesellschaftsporträt in Form eines Heimatfilms, und natürlich auch ein Stück feministisches Kino. (SWR2)